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KINO-Tipp: NOAH (2014)

Mit gewaltigen Bildern und vielen Special-Effects inszeniert der Regisseur Darren Aronofsky („Requiem for a Dream“, „Black Swan“) die bekannte Geschichte um Noah und seiner Arche neu und liefert damit eine zeitgenössische Interpretation zu einer der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Dank dem schweizerischen katholischen Bibelwerk durfte ich letzten Samstag exklusiv an einer Vorpremiere mit BerufskollegenInnen teilnehmen. Der anschliessende Diskurs fliesst zum Teil in meinen KINO-Tipp ein.

Inhalt
Noah, als junger Mensch Zeuge der Ermordung seines Vaters durch Tubal-Cain, wird in Form von Visionen in der Nacht vom Schöpfer auserwählt, mit seiner Familie zusammen eine Arche zu bauen, um damit Tiere, von jeder Art ein Paar, und sich selber vor der grossen Flut zu schützen. Der Schöpfer selber hat aufgrund seiner Enttäuschung über die Menschheit entschieden, alles Böse auf Erden zu vernichten. Ohne zu zögern oder den Auftrag in Frage zu stellen, beginnt Noah mit der grossen Aufgabe und muss sich währenddessen unter anderem gegen Tubal-Cain wehren, welcher sich als rechtmässiger Herrscher sieht und seine Existenz auf Erden sichern möchte. Auch innerhalb der Familie kommen starke Zweifel auf, vor allem sein mittlerer Sohn Ham lehnt sich gegen seinen Vater und seine radikale Umsetzung des Auftrages auf.

Umsetzung
Darren Aronofsky hat in seiner Interpretation der Noah-Geschichte vor allem die mit dieser grossen Bürde belasteten Familie beleuchtet und macht so diese Geschichte zu einer Familiengeschichte. Es war ihm und seinem Team ein Anliegen, die Geschichte möglichst bibeltreu zu zeichnen und fehlende Informationen, beispielsweise zu Personen und Figuren, mit anderen (religiösen) Quellen zu erschliessen. Es ist ihm so gelungen, die Geschichte Noah’s zeitgenössisch umzusetzen ohne dabei die biblischen Grundlagen zu verleugnen. Auch der Aspekt der Zweiteilung der Menschen in «Gut und Böse» durch den Schöpfer kommt in vielen Szenen und Dialogen der Charakteren zu tragen.
Dank den Spielereien mit Special-Effects und der gut inszenierten Dramaturgie verkommt die eigentlich eher kurze Geschichte aus der Bibel zu einem unterhaltsamen, aber dennoch ernst zu nehmenden Blockbuster. Dazu tragen auch die schauspielerischen Leistungen bei: Russell Crowe verkörpert sehr authentisch einen zu Beginn nach aussen starken, aber gegen Ende der Geschichte innerlich zweifelnden und mit sich ringenden Noah.

Didaktische Möglichkeiten
Dank der Interpretation vom Regisseur und seinem Team lässt sich der Film NOAH in der pastoralen Arbeit vielfältig einsetzen. Vor allem bietet er zu etlichen Themen eine optimale Grundlage, um mit Menschen unterschiedlicher Altersstufe ins Gespräch zu kommen. Der Film kann sowohl im Religionsunterricht ab der 2. Oberstufe oder in der Jugendarbeit, als auch in der Erwachsenenarbeit eingesetzt werden. Da NOAH zur Zeit nur im Kino zu sehen ist (die DVD erscheint voraussichtlich im kommenden Oktober), ergibt sich dadurch eine sehr gute Gelegenheit, den Unterricht für einmal in den Kinosaal zu verlegen. Dabei können Lehrende nicht nur auf die inhaltliche Aspekte der Geschichte und einen Vergleich mit dem biblischen Text eingehen, sondern auch mit Jugendlichen der Frage nachgehen, wie biblische Geschichten a) heute interpretiert werden und b) wie moderne Medien, in diesem Fall das Kino, solche Geschichten dramaturgisch und ästhetisch umsetzen. Auch das immer wieder aufkommende Thema der Zweiteilung der Menschen in Gut und Böse bietet viele – auch aktuelle – Anknüpfungspunkte für eine anschliessende Auseinandersetzung mit dem Film. Im Falle eines Kinobesuches sind allerdings sorgfältige Abklärungen mit der Schule, den Erziehungsberechtigten und mit dem Kino wichtig. (Für weitere Fragen stehe ich diesbezüglich gerne zur Verfügung. Ich selber habe einen Kinobesuch mit SchülerInnen geplant.)

Fazit
Auch wenn es ästhetisch weit bessere Filme gibt, überrascht der Film NOAH durchaus positiv. Vor allem die sehr gute biblische Umsetzung und die Auseinandersetzung der Figuren mit diversen Themen bieten besonders für die pastorale Arbeit viele Chancen. Gerade weil mit diesem Film aktuell die Themen Bibel, Religion und Glauben in den Medien omnipräsent sein werden, gilt es vor allem in der Jugendarbeit und im Bereich der Erwachsenenbildung «den Kairos beim Schopf zu packen» und mit den Leuten ins Kino zu gehen. Nicht zuletzt verleiht auch die grosse Leinwand und die etwas lautere Musik den einzelnen Szenen (die Grösse der Arche, die heranbrausende Flut, etc.) eine gewisse majestätische Kraft, die bei dieser Geschichte durchaus ihre Berechtigung hat und so vielleicht einen neuen, anderen Zugang zur Bibel ermöglicht.

Trailer zum Film NOAH

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